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Rosenthaler Kadarka

Rosenthaler Kadarka war einst der Lieblingswein vieler Deutscher im Osten der Republik und ist es bis heute geblieben. Der süffige und tiefrote Wein aus Bulgarien war nicht immer leicht zu haben und fehlte dennoch auf keinem Fest und keiner Feier. Allerdings gab es im Handel der DDR auch nur recht wenige Alternativen. Der beliebte Wein aus dem bulgarischen Tal der Rosen hat auch heute noch eine feste Fangemeinde. Rosenthaler Kadarka schmeckt hervorragend zu deftigen Fleischgerichten und würzigen Käsesorten, ist jedoch auch ganz pur ein Genuss für Freunde von halbtrockenen und lieblichen Rotweinen.

Kadarka – eine ganz besondere Traube

Die Kadarka ist eine uralte Rebsorte, die ihren Ursprung wohl in Nordmazedonien, Ungarn und auf dem Balkan hat. Die Kadarka-Rebe wird in Bulgarien, Rumänien, Albanien und Serbien auch Kallmet genannt. Diese Rebsorte ist äußerst anspruchsvoll bezüglich des Bodens und des Klimas. Die Kadarka gelangt spät zur Reife und ihre Vinifizierung ist sehr aufwendig. Die mittelgroßen, runden und dünnschaligen Weinbeeren haben eine ganz eigene Gewürznote und ein fruchtbetontes Aroma, das dem Rosenthaler Kadarka auch seinen besonderen Geschmack verleiht. Reinsortige Kadarka-Weine wie der aus dem bulgarischen Rosenthal sind extrakt- und tanninreich und durchaus zum Lagern geeignet. Weitere Namen für die Kadarka-Traube sind Blaue Kadarka, Gamza, Kadar, Cerna Giza, Scutariner oder auch Mosler Schwarz.

Ursprung und Herkunft im Rosenthal

Die Herkunftsbezeichnung des Weines bezieht sich auf das bulgarische Rosenthal, wo neben Wein auf riesigen Feldern seit Jahrhunderten auch rosafarbene und rote Damaszener-Rosen angebaut werden und blühen, die zu wertvollem Rosenöl weiter verarbeitet werden. Aus dem Gebiet in Zentral-Bulgarien jenseits des Trojan-Passes, das etwa 200 Kilometer östlich der Hauptstadt Sofia liegt, kommen 70 Prozent der gesamten Weltproduktion an Rosenöl, das in der Parfümerie, in der Pharmazie sowie in der Kosmetik- und Genussmittelherstellung verwendet wird. Bis zum Fall des Eisernen Vorhangs wurde der Kadarka aus Rosenthal von der staatlichen bulgarischen Weinkellerei Vinprom hergestellt.

Dort wurden damals übrigens alle bulgarischen Weine produziert. Im Jahr 1996 übernahm die bulgarische Unternehmerin Petya Slavova den ehemals staatlichen Betrieb zusammen mit dem dazugehörigen Weingut. Für die Übernahme und Umstrukturierung hat die Unternehmerin angeblich 20 Millionen Euro investiert. Das hat sich wohl ausgezahlt, denn lange galt Petya Slavova als eine der reichsten Frauen Bulgariens. Mit einigen ihrer Weine konnte sie sogar Preise erzielen, nicht allerdings mit dem Rosenthaler Kadarka. Der ist jedoch ein Expotschlager geblieben, vor allem nach Deutschland, wo dieser Wein häufig nostalgische Gefühle auslöst.

Warum ist Rosenthaler Kadarka so besonders?

Der beliebte, original in Bulgarien abgefüllte Rosenthaler Kadarka wird nach einem alten und traditionellen Rezept gekeltert und in die typisch weinrot etikettierte Flaschen abgefüllt. Der Name des Weines darf nur für die Traubenernte von einigen wenigen ortsansässigen Produzenten aus der Rosenthaler Region geführt werden. Der fruchtige Geschmack des Weines ist wunderbar eingebunden in eine feine Säure.

Dieser Wein ist allerdings lieblich, was gewiss nicht jedermanns Geschmack ist. Der bulgarische Rotwein sollte auch kühl und trocken gelagert werden. Beim Trinken nimmt man ein intensives Aroma von roten Beeren und Früchten wahr. Der Kadarka aus Rosenthal ist harmonisch und lang im Abgang. Den Kadarka genießt man zu ganz verschiedenen Anlässen und am besten leicht gekühlt und jung. Besondere Anlässe zum Öffnen einer Flasche Rosenthaler Kadarkas sind natürlich Begegnungen, bei den man in alten Zeiten schwelgen möchte.