Weißwein
Weißwein wird nicht, wie man vermuten könnte, ausschließlich aus weißen Trauben gemacht. Es gibt auch rotschalige Trauben, aus denen üblicherweise Weißweine gekeltert werden. Beim Weißwein werden die Trauben ausgepresst und der daraus entstandene Most zu Wein vergoren (Mostgärung).
Weißweinsorten
Es gibt laut Rebenforscher über zehntausend Rebensorten weltweit. Aber nicht alle sind zur Rebenzucht zugelassen und nur wenige haben eine wirtschaftliche Bedeutung. 95 Prozent der Weltweinproduktion wird von ungefähr 50 Sorten bestimmt.
Zu den bekanntesten Weißweinsorten gehört der Chardonnay, eine sehr noble Rebsorte. Sie hat in den letzten 25 Jahren die größten Zuwächse von allen weißen Rebsorten erfahren.
Die Rebsorte Riesling zählt zu den besten anspruchsvollen Weißweinreben weltweit. Der Riesling zeichnet sich durch einen sehr fruchtigen Geschmack aus und wird als trockener und halbtrockener Weißwein ausgebaut. Im Vergleich zu vielen anderen Weißweinen entfaltet der Riesling häufig erst nach einigen Jahren seinen optimalen Geschmack.
Eine weitere weiße Edelrebsorte ist der Sauvignon Blanc mit würzigem Aroma und hohem Alkoholgehalt. Meist wird die Rebe trocken ausgebaut.
Pinot Blanc ist wegen seiner frischen, milden Säure und seinem fruchtigem Aroma ein typischer Sommerwein.
Der Chenin Blanc ist ein frischer und etwas säurebetonter Weißwein.
Der Pinot Grigio wid in Deutschland auch Grauburgunder genannt. Die Reben sind zwar von roter Farbe, dennoch zählt der Pinot Grigio zu den weißen Rebsorten. Er ergibt einen säurearmen Weißwein mit hohem Alkoholgehalt und goldgelber Farbe.
Zu den ältesten edlen weißen Rebsorten gehört der Silvaner. Es ist ein säurearmer besonders bekömmlicher Weißwein, der besonders gut die Erde wiederspiegelt, auf der er wächst. Der Silvaner gehört zu den am häufigsten angebauten Sorten in Deutschland.
Die am häufigsten in Deutschland angebaute Weißweinsorte in Deutschland ist der Müller-Thurgau. Die Traube ergibt durchweg einfache Weine mit leichtem Muskatton, kann aber auch elegante Tischweine erzeugen, die dann Rivaner bezeichnet werden. Auch Auslesen und Beerenauslesen werden aus ihr gewonnen.
Geschmack
Außer Alkohol gibt es beim Gärprozess noch ca. 400 andere Verbindungen, die Einfluss auf den Geschmack des Weines haben. Wenn der Most komplett durchgegoren wird, entstehen trockene Weine. Wird der Gärprozess vorzeitig unterbrochen, enthält man je nach Menge des unvergorenen Restzuckers halbtrockene oder süße Weine.
Zu welchem Essen
Eine anerkannte Faustregel ist: Weißwein zu hellem Fleisch. Zum Fisch und Geflügel empfiehlt sich ein Weißburgunder oder ein leichter Riesling.
Zu einem milden Käse passt ein leichter Weißwein wie ein fruchtiger Kabinettwein oder eine halbtrockene Spätlese. Ein kräftiger Käse harmoniert am besten mit kräftigen Weinen wie Beerenauslesen und Eisweinen.
Scharfe asiatische Essen können durch einen fruchtigen Riesling neutralisiert werden. Zu weniger scharfen Essen passt ein trockener Sauvignon Blanc.
Soll zum Grillen ein Weißwein getrunken werden, empfiehlt sich ein trockener Chardonnay, ein leicht gekühlter Shiraz oder ein Rosé als fruchtiger Sommerwein.
Ursprung / Geschichte
Rotweine wurden wohl als erstes vom Menschen produziert. Wahrscheinlich durch Mutation einer bestimmten Rebsorte kam es dann im Laufe der Antike zur Entstehung von Weißwein. Schon Hippokrates beschreibt die Wirkungen von Weißwein. Die Römer und später im Mittelalter die Klöster förderten seinen Ausbau.
Der Chardonnay stammt ursprünglich aus dem Burgund, ist inzwischen aber weltweit verbreitet. Für den Riesling wird als Urheimat der Rhein oder die Mosel angenommen. Seit dem 15. Jahrhundert ist er dort nachgewiesen. Der Sauvignon stammt mit großer Wahrscheinlichkeit aus Bordeaux.
Anbaugebiete
Die weißen Rebsorten werden in praktisch allen Weinbauregionen der Welt angebaut. Die verschiedenen Weinbauländer und –regionen haben ihre bevorzugten Rebsorten. So ist es z.B. Airen die häufigste spanische Weißweinrebe. Beim Chasselas handelt es sich um eine klassische Schweizer Rebsorte. Chenin Blanc ist in Frankreich beheimatet und dort wegen ihrer hohen Erträge sehr beliebt. Furmint ist eine in Ungarn weit verbreitete Rebsorte, die alkohohlreiche Weine ergibt (Tokajer). In Österreich beheimatet ist die Rebsorte Grüner Veltliner. Die wichtigste Weißweinsorte Sloweniens ist Plavac, die vollmundige Weine ergibt. Die meistverbreitete Weißweintraube Griechenlands ist Savatiano (Retsina-Wein).
Der Chardonnay wird heute weltweit angebaut. Hauptanbaugebiete des Rieslings sind Deutschland und das Elsass. Im französischen und neusseländischen Weinbau spielt der Sauvignon eine große Rolle. Pinot Blanc oder, wie er in Deutschland genannt wird, Weißer Burgunder wird hauptsächlich im Elsass, in Italien, Österreich, Schweiz, Baden, Rheinhessen und in der Pfalz zu trockenen Weißweinen ausgebaut. Der Silvaner wird bevorzugt in Rheinhessen, Franken und Baden, aber auch im Elsass, in Österreich (Sylvaner) und in der Schweiz (Johannisberg oder Gros Grin) angebaut.
Info-Box:
Bei welcher Temperatur sollte ein Weißwein am besten getrunken werden?
Jung trocken 9 – 11 Grad
Würzig, aromatisch 10 – 12 Grad
Reif (ab 5 Jahre) 10 – 12 Grad
Halbtrocken, süß 12 – 14 Grad
Weißwein zu hellem Fleisch wie Geflügel.Zu welchen Gerichten passt ein Weißwein gut?
Zum Fisch Weißburgunder oder leichter Riesling.
Milder Käse leichter Weißwein wie ein fruchtiger Kabinettwein oder eine halbtrockene Spätlese.
Kräftiger Käse Beerenauslese und Eiswein.
Scharfe asiatische Essen: fruchtiger Riesling. Weniger scharfe Essen: trockener Sauvignon Blanc.
Grillen: trockener Chardonnay, Shiraz.
Welches Glas verwendet man?
Mittelgroßes Glas, bei denen sich der Kelch nach oben verjüngt.
Süße Weißweine: kleinere Gläser