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Rotwein

Die Weinbereitungsprozesse für Rot- und Weißweine unterscheiden sich sehr. Beim Weißwein werden die Trauben zu Most ausgepresst und dann zu Wein vergoren (Mostgärung). Da der Saft der dunklen Trauben meist ebenfalls farblos ist, kommt für die Rotwein-Herstellung die Mostgärung nicht in Frage. Die Farbstoffe stecken nämlich in den Schalen.

Deshalb werden zur Rotwein-Herstellung die Trauben zuerst zerquetscht zu einer Maische aus Fruchtfleisch, Traubensaft und Schalen. Beim Vergären dieser Maisch werden die Farbstoffe aus den Schalen  die Flüssigkeit gelöst (Maischgärung). Danach erfolgt erst das Keltern.

Sorten / Varianten

Von weltweit hunderten von Rebsorten, sind aber nur wenige für die Weinwirtschaft wichtig.

Cabernet Sauvignon ist wohl die berühmteste Rotweinrebe in der Welt. Sie bringt charaktervolle hochwertige Roteweine mit langer Lagerdauer hervor.

Aus Pinot Noir / Spätburgunder können bei sorgfältiger Vinifikation hochwertige Weine entstehen.

Merlot ist eine klassische Bordeaux Traube, die als sortenreiner Wein und Verschnittwein auf den Markt kommt.

Grenache / Garnacha ist eine hochwertige Rebsorte, deren Spitzenweine 15 – 20 Jahre gelagert werden können.

In Italien wird am meisten die Rebsorte Nebbiolo angebaut mit ihren berühmtesten Weine Barolo und Barbaresco.

Barbera ist auch eine wichtige Rebsorte Italiens. Der daraus gewonnene Wein ist sehr hochwertig und vielschichtig.

Eine weit  verbreitete Rebsorte in Italien ist Primitivo. Sie verdankt ihren Namen ihrer frühen Reife.

Sangiovese ist eine der wichtigsten Rebsorten in Italien. Sie liefert  die Basis für den berühmten Chianti und den Vino Nobile.

Garnacha Tinta ist die meist verbreiteste Rotwein-Rebsorte Spaniens für gute Jung- und Roséweine.

Eine weitere hochwertige Rebsorte in Spanien ist Tempranillo. Sie ergibt einen dunklen, sehr beliebten Wein.

Weltweit bekannt und beliebt ist Syrah oder Shiraz. Die Weine werden sortenrein angebaut aber auch verschnitten.

Zinfandel ergibt schwere Rotweine, aber auch einfache Konsumweine.

Ein Rotweinklassiker, der vor 50 Jahren gezüchtet wurde und sich seit Jahren einer immensen Nachfrage erfreut, ist der Dornfelder.

Ein unkomplizierter und vollmundig süffiger Schoppenwein ist der Portugieser.

Eine erfolgreiche Neuzüchtung mit Zukunftspotential ist die Rebsorte Regent. Sie produziert feurige Weine mit einem Mostgewicht, das teilweise die des Spätburgunders übertrifft.

Eine interessante säurearme Alternative zum Spätburgunder ist der Schwarzriesling, der sich besonders in Baden-Württemberg großer Beliebtheit erfreut.

Geschmack

Jede Rebsorte hat ihre spezifischen Aromen und entwickelt je nach Weinausbau vielfältige Geschmacksnuancen. Außerdem spielen der Boden, die Gegend und das Klima eine große Rolle bei der Geschmacksbildung des Weines.

So bringt zum Beispiel Merlot Rotweine hervor mit Frucht, Tannin, Körper, etwas Säure und Alkohol.

Syrah Reben ergeben unterschiedliche Weine nach den verschiedenen Regionen, auf denen sie wachsen.

Ebenfalls nach Anbaugebieten verschieden zeigt sich die Grenache-Traube im Geschmack.  In Spanien, Australien und USA findet man die alkohohlstarken Weine mit mehr Fruchtnoten, in Frankreich und Italien dagegen die leichteren Rotweine mit Noten nach Kräutern und Tabak.

Ob trockene, halbtrockene oder liebliche Weine erzeugt werden, hängt u.a. von der Gärung ab. Normalerweise wird bei der Gärung der Zucker von Hefebakterien in Alkohol umgewandelt. Möchte der Winzer statt eines trockenen (max. 9 g / l Restzucker) einen halbtrockenen (9 – 18 g / l) oder lieblichen (18 – 45 g / l, über 45 g = süß) Wein erzeugen, dann kann er den Gärprozess stoppen.

Mit welchem Essen

Nach der bekannten Faustregel wird Rotwein zu dunklem Fleisch gereicht. Man kann sich aber auch über die Zubereitungsart des Fleisches entscheiden: Fisch und Geflügel scharf angebraten verlangt eher nach einem Rotwein.

Zu regionalen Gerichten empfiehlt es sich, einen Wein aus dieser Gegend zu nehmen.

Zu Garnelen, Fisch und Muscheln passt neben einem Weißwein auch ein samtig weicher Rotwein wie z.B. ein spanischer Rioja.

Zu einem kräftigen Essen gehört ein schwerer, alkoholreicher Wein, zu einem leichten aromatischen Essen ein feiner leichter Wein.

Allgemein sollte der Rotwein zum Käse säurearm sein.

Ursprung / Geschichte

Rotwein wurde in der Antike als Heilmittel und Getränk gebraucht. Hippokrates verschrieb Rotwein schon vor 2 ½ tausend Jahren bei Herz-Kreislauf-Störungen. Auch in Ägypten war Rotwein in dieser Zeit in Gebrauch.

Im Mittelalter waren es dann vor allem die Klöster, die neben Bier auch Rotwein anbauten.

Anbaugebiete

Da Rotwein weltweit angebaut wird, so sind es die regionalen und klimatischen Unterschiede, die bestimmte Anbau-Sorten bestimmen.

So kommen zum Beispiel die besten Merlot-Weine aus dem Bordeaux, aus Saint-Emilion und Pomerol. Da sie aber auch in kühlerem Klima gedeiht, werden diese Reben auch in Italien, Osteuropa, Kalifornien und Australien angebaut.

Der Cabernet Sauvignon gedeiht am besten in warmen Klimazonen. Urheimat ist Bordeaux, besonders das Médoc. Angebaut wird die Rebe auch in Italien, Spanien, Chile, Kalifornien, Südafrika, Neuseeland und Australien.

Die Barbera-Rebe kommt ursprünglich aus dem Piemont, wird aber heute nahezu überall in Italien und in Kalifornien kultiviert.

Pinot Noir / Spätburgunder ist international verbreitet, besonders in Burgund und in der Champagne.

 

Info-Box:

Bei welcher Temperatur sollte ein Rotwein am  besten getrunken werden?

Schwere Rotweine             18 Grad

Alltagsweine mittelkräftig       16 – 18 Grad

Jung und leicht                  14 – 16 Grad

Sehr fruchtig, sehr jung          12 – 14 Grad

 

Zu welchen Gerichten passt ein Rotwein gut?

Rotwein zu dunklem Fleisch oder scharf angebratenem.

Regionale Weine zu regionalen Gerichten

Rotwein zu säurearmen Käse

Welches Glas verwendet man?

Bauchiges Glas mit großer Öffnung