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Rotwein und Histamin – Auslöser für Allergie?

Rotwein Histamin

Rotwein und Histamin – Auslöser für Allergie?

Ein Glas Rotwein gilt als gesund, denn der Wein enthält Antioxidantien aus der Haut der Weintrauben, die gegen das Altern wirken können und er kann vor Herz- und Kreislauferkrankungen schützen. Zu viel Rotwein kann Kopfschmerzen verursachen. Ein geringer Personenkreis reagiert auf Rotwein mit allergischen Symptomen wie Juckreiz, Quaddeln und Magen-Darm-Beschwerden. Warum ist das so?

Histamin als Übeltäter

Rotwein enthält viel Histamin. Körpereigenes Histamin ist ein Botenstoff, der ausgeschüttet wird, um Entzündungen zu bekämpfen. Histamin erweitert die Gefäße, deshalb können Rötungen und Quaddeln, Fließschnupfen und Atembeschwerden entstehen. Histamin regelt die Produktion von Magensaft, dient zur Appetitskontrolle und ist ein Überträgerstoff bei Heuschnupfen. Probleme durch Histamin treten auf, wenn der Stoff im Körper nicht richtig abbauen kann, wenn Histamin durch eine löchrige Darmbarriere in den Darm kommt und wenn das Enzym Diaminoxidase zu schwach ist. Dann gelangt Histamin über die Darmschleimhaut in die Blutbahn und reizt die Zellen.

Histamin im Rotwein

Das Histamin entsteht nach der alkoholischen Gärung, wenn für den Abbau der Säure Bakterien eingesetzt werden. Der Rotwein gewinnt durch die Umwandlung von Apfel- in Milchsäure zwar mehr Feinheit, der Histamingehalt steigt aber dadurch. Auch eine lange Gärung oder mangelnde Hygiene kann in Rotwein den Histamingehalt fördern.

Auf Rotwein verzichten?

Bei einer Allergie kann schon ein Schluck Rotwein ausreichen, um die Symptome hervorzurufen. Bei einer Rotwein-Intoleranz ist eine größere Menge Histamin notwendig, um Symptome auszulösen. Je nach Anbaujahr und Anbauort ist die Menge an Histamin im Rotwein unterschiedlich. Besonders viel Histamin findet sich in schweren Weinen wie in bestimmten Sorten Bordeaux, Shiraz oder Chianti. Rotwein ohne Histamin, beziehungsweise mit nur einem geringen Histamingehalt, zeichnen sich durch einen Histamingehalt unter 1,0 mg pro Liter aus. Eine gesetzliche Regelung, wie viel Histamin ein histaminarmer Rotwein enthalten darf, gibt es nicht. Weißwein ist histaminärmer als Rotwein, enthält aber Sulfit, welches ähnliche Reaktionen hervorruft.